Die Auswirkungen von Schimmelpilz in Innenräumen auf die menschliche Gesundheit sind ein vielfach disskutiertes, aber auch völlig unterschätztes Thema. Eindeutige Zusammenhänge zwischen Schimmelpilzbelastungen und Atemwegserkrankungen bzw. Allergien wurden in einer Vielzahl von Studien bestätigt.
Im Zeitalter der Energieeinsparung mit dicht schliessenden Fenstern und höherer Wärmedämmung kommt es zunehmend zu gesundheitsgefährdenden Belastungen in Innenräumen. Der Innenraum, sei es als Arbeitsplatz, Wohnung, Haus oder gar öffentliches Gebäude (z.B. Schulen und Kindergärten) gewinnt daher an Bedeutung als möglicher Einflussfaktor. Zunächst standen chemische Schadstoffe, wie sie aus Baustoffen ausgasen können (z.B. Formaldehyd, PCB und PCP) im Blickpunkt der Untersuchungen. Biologische Einflüsse wurden dagegen völlig unterschätzt, sogar ignoriert. Inzwischen ist bei Wissenschaftlern, Forschern und Sachverständigen die Erkenntnis gereift, dass mikrobiologische Kontaminationen durch Schimmelpilze schwere Gesundheitsstörungen hervorrufen bzw. verstärken können.
Oftmals entwickelt sich Schimmelpilz im Verborgenen. Er wird deshalb sehr oft als mögliche Ursache von gesundheitlichen Beschwerden der Bewohner und Benutzer nicht in Betracht gezogen. Die Luft in
Innenräumen ist meist wärmer und nimmt deshalb mehr Wasser als die kalte Aussenluft auf. Wird diese Luft nicht ausreichend und in geeigneter Weise abgeführt, so kann sie an verschiedenen Stellen im
Haus kondensieren. Hiervon sind vor allem Fensterstürze, Raumecken, Schlafzimmerwände und Schrankrückseiten betroffen. Diese feuchten Stellen können ein idealer Nährboden für
Schimmelpilze und Bakterien sein. Aber auch Möbelstücke oder ganz einfach die Tapete an der Wand. Weitere Vorkommen sind u. a. Problemstellen im Mauerwerk oder in Decken, wenn bauliche
Wasserschäden (z.B. defekte Dichtung an einer Dusche) nicht sofort und intensiv getrocknet werden.
Probennahme
Selbst bei Verdacht auf Vorliegen eines verdeckten Schimmelpilzbefalls müssen die betroffenen Räume genauer untersucht werden. Eine solche Untersuchung setzt hohen Sachverstand voraus und sollte unbedingt durch eine dafür ausgewiesene Fachkraft durchgeführt werden.
Bei Vergabe von Aufträgen hinsichtlich einer Schimmelpilzmessung sollte darauf geachtet werden, dass das Labor Qualitätssicherung betreibt und an Ringversuchen teilnimmt.
Eine falsche Begutachtung oder gar eine falsche Sanierung von Feuchte- bzw. Schimmelschäden wären fatal. Deshalb haben wir uns darauf spezialisiert, Schimmelpilze oder auch andere Schadstoffbelastungen in Wohn- und Arbeitsräumen aufzuspüren, die möglichen Gesundheitsgefährdungen zu beurteilen und die anstehenden Sanierungsmaßnahmen fachgerecht auszuführen.
Werden nach eingehender Untersuchung Schimmelpilzquellen entdeckt, ist der Ursache für den Schimmelpilzbefall nachzugehen. Erst danach empfiehlt es sich fachgerechte Sanierungsmassnahmen einzuleiten. Hierbei ist ebenso eine fachlich kompetente Beratung erforderlich, um die richtigen Entscheidung hinsichtlich einer anstehenden Sanierung treffen zu können, sowie es nicht ausreichend ist, den sichtbaren Schimmelbefall oberflächlich zu bekämpfen oder einen befallenen Bereich ohne fachmännisch ausgeführte Sanierung austrocknen zu lassen, denn es muss auch häufig mit einer Gesundheitsgefährdung durch abgestorbene Mikroorganismen gerechnet werden.
Eine oberflächliche Behandlung der betroffenen Stellen kann meistens nur als vorübergehende Lösung akzeptiert und angesehen werden, wobei keine giftigen Schimmelbekämpfungsmittel (Fungizide) verwendet werden sollten. Diese eingesetzten Gifte sind für den Menschen, als auch für Tiere gesundheitsschädlich!
Verschiedenen Arten der Probennahme
Ein Universalverfahren für die Probennahme von Schimmelpilzen ist nicht existent. Art und Umfang der Probennahme ist jeweils abhängig vom Einzelfall. Für eine Entscheidungshilfe werden nachfolgend die gängigen Probennahmeverfahren aufgeführt.
Untersuchungen von Schimmelpilzen auf oder in Materialien geben direkte Hinweise auf die Zusammensetzung der Schimmelpilzquelle. Diese
Methoden unterstützen die aus Luftbeprobung gewonnenen Erkenntnisse. Einige Schimmelpilzarten lassen sich nämlich nur sehr schwer in der Luft nachweisen.
Folgende Verfahren werden bei Schimmelpilzuntersuchungen angewandt:
- Kontaktprobe auf Klebefilm
- Abklatschprobe auf Nährmedium
- Untersuchung von Sedimentationsproben auf Schimmelpilze
- Materialproben
- Staubproben
- Luftkeimsammlung
- Partikelsammlung
- MVOC Messung
- Dekontaminationsmassnahmen